Zeit hinterlässt Spuren und verleiht jeder Antiquität seinen einzigartigen individuellen Charakter. Restaurieren bedeutet nicht Erneuern, sondern die überlieferte Substanz der Antiquitäten zu erhalten und den persönlichen Charakter des Möbels wieder zur Geltung zu bringen. Der in Generationen gewachsene Charme des Möbels, die Patina, sowie die obtische Ablesbarkeit des Alters sollen auch nach der Restaurierung noch erhalten sein und nicht einem „neuen Möbel“ weichen. Schäden, die durch klimatische Einflüsse und alltäglichen Gebrauch entstanden sind, sowie Veränderungen, die das äußere Erscheinungsbild der Antiquitäten stören, müssen behoben werden.
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Antikes Mobiliar: Umfangreiche Untersuchungen antiker Möbel im Bezug auf Alter, Originalität, Zustand, Bestimmung der Proviniens und aktuelle Marktwertanalysen.
Kunstrecherche: Signaturen von Gemälden, Broncen,… Künstlerrecherchen, Authentizitätsprüfung der Kunstwerke. Bewertung der Qualität und des Zustandes. Präsentation vergleichbarer Werke mit Auktions- bzw. Verkaufsergebnissen, Biographien, etc. Markenrecherche: Markenrecherchen bei Porzellan, Silber, Zinn, etc. Einordnung nach Herkunft und Epoche.
ist die europäische Bewegung der Wiederbelebung antiker Kunst und Gedanken. Die Renaissance ist die große gemeineuropäische Kulturepoche, die die Wende vom Mittelalter zur Neuzeit umfasst. Sie überwindet das mittelalterliche Welt- und Menschenbild und die überkommene Staats- und Gesellschaftsordnung. An die Stelle des Autoritätsglaubens tritt der Geist kritischer Forschung; der Mensch wird zum Maß aller Dinge. Die Renaissance erwächst aus der Sehnsucht des Menschen nach geistiger und religiöser
Erneuerung. Sie greift gleichermaßen auf die antiken Quellen zurück. Die Renaissance orientiert sich an der römischen Kunst
Unter Barock versteht sich die Stilepoche der europäischen Kunst von etwa 1600 bis 1760/70. Das Barock umfaßt alle Gattungen der Kunst und des Kunsthandwerks. Diese im Vergleich zu anderen recht lange währende Stilepoche gliedert sich in drei Phasen auf: Das Frühbarock ( ca. 1600 – 1650 ) kennzeichnet sich durch seinen ` Knorpelstil ´, bei dem das Knorpelwerk als sein typisches Merkmal hervortritt. Im Hochbarock ( ca. 1650 – 1735 ) sind die Akanthus- und Bandelwerk- Ornamente als Stilmerkmale zu finden. Das Spätbarock oder auch als ` Rokoko ´ bezeichnet, zeichnet sich durch seine Muschel- Ornamente und Muschel- Formen aus. Der Rocaille (Muschel) verdankt das Rokoko seinen Namen. Während im Früh- und Hoch-Barock üppige Bauweisen mit vorwiegend kantig–strengen Grundformen vorherrschen, legt das Spätbarock diese lineare Strenge und die starren Rahmenwerke ab und ersetzt diese durch gebogte Formen und Schweifungen, wodurch das Spätbarock in schmiegsamer Eleganz erscheint. Der Barockstil war in allen drei Epochen der Inbegriff des Höfischen. Das charakteristischste Merkmal durch die Phasen des Barock war immer das Streben, prachtvolle Repräsentations-Objekte zu schaffen.
Klassizismus – die Zeitepoche von Louis XVI (1770 – Frühklassizismus) bis zum Biedermeier 1845. Stilreinste Ausprägung von 1820 – 1830 vorwiegend im deutschsprachigen Raum.
Das Louis XVI wurde nach dem französischen König Ludwig XVI benannt. Besonders in den Jahrzehnten 1770 – 1790 kommt dieser früh- klassizistische Stil in fast ganz Europa zur Geltung. Das Louis XVI löst mit seinen ruhigen, linearen Formen das verspielte, sehr bewegt wirkende Rokoko ab und besticht durch seine schlichte Eleganz mit deutlicher Unterscheidung der Gliederungsteile, sowie dem streng tektonischen Aufbau. Die glatte Fläche kommt wieder in Mode und man achtet auf Symmetrie und gegliederte Proportionen. In Deutschland wurde dieser Stil aufgrund seiner Schmuckelemente auch `Zopfstil´ genannt. Diese Stilbezeichnung wurde allerdings nie populär.
Das Empire ( etwa 1795 – 1815) entstand zur Zeit Napoleons I. und ist die Bezeichnung der zweiten Stilphase des Klassizismus. Das Empire gilt als der Repräsentationsstil Napoleons. Der Machtanspruch des französischen Kaisers und die Bedeutung Napoleons schlugen sich in diesem Stil nieder und deshalb geht die Namenswahl dieser Stilepoche auf weite Teile Europas über. Der Empirestil besticht durch seine strenge und meist geradlinige Grundform mit auffälligen plastischen und vollplastischen Dekoren. Der Zierrat und die Ausschmückung sind der ägyptischen, römischen und griechischen Antike entnommen. Schwäne, Löwen, Adler, Sphingen, Urnenvasen usw. werden ergänzt durch Pilaster, Säulen, Kapitelle, Hermen u. a. . Nach der Abdankung Napoleons verliert der höfisch geprägte Stil schnell an Bedeutung, da man sich nach 1815 nicht nur politisch gegen die Obrigkeit auflehnt, sondern auch ideell dem majestätischen Prunk entsagt und somit den Grundstein für den späteren bürgerlich orientierten Stil legt.
Als Biedermeier wird die letzte Phase des Klassizismus bezeichnet. Seine Stilreinste Ausprägung erfährt das Biedermeier zwischen 1820 und 1830 und geht bis ca. 1850 in das Spätbiedermeier über. Das Biedermeier erfährt seine Verbreitung vorwiegend im deutschsprachigen Raum. Innerhalb des europäischen kunstgewerblichen Schaffens im 19. Jahrhundert gilt das Biedermeier als Deutschlands wichtigster Beitrag. Entgegen vorheriger Stilrichtungen ist das Biedermeier eher ein antihöfischer Stil, welcher eher durch Schlichtheit und Einfachheit in Form und Gestaltung besticht. Zierteile und Schmuckelemente treten hinter der strengen geradlinigen Kontur fast völlig zurück. Erst mit dem Spätbiedermeier beginnt die Zunahme der Gliederungselemente und Ornamente, sowie die Einführung von gerundeten und abgeschrägten Formen mit profilierten und gedrechselten Schmuckelementen. Durch Wiederaufnahme von Schweifungen, Spitzbögen und anderer historischer Stilelemente, verliert die klare, kantige Form des Biedermeier seine Gültigkeit.
Historismus – der Zeitraum zwischen 1845 (Louis-Philippe) und1914(Gründerzeit)
Als Louis-Philippe bezeichnet man den Zeitraum nach 1840 bis 1870. Das Louis-Philippe, auch “zweites Rokoko” genannt, verkörpert die erste Form des Historismus, welche die Formen und den Stil des Rokoko des 18. Jahrhunderts wieder aufleben läßt. Die technischen und industriellen Neuerungen gaben dem aufstrebenden bürgerlichen Mittelstand die Möglichkeit, sich dank ökonomischer Herstellungsverfahren, zu moderaten Preisen “höfisch” einzurichten. Auch von der Aristokratie wird das Louis-Philippe hoch geschätzt und gilt sogar als Repräsentationsstil.Nach 1870 wird das Louis-Philippe von der Neorenaissance, einem weiteren Stil des Historismus, vorübergehend abgelöst, kommt aber gegen 1890 als “drittes Rokoko” wieder auf. Das Louis-Philippe besticht durch seine allumfassenden Schweifungen. In Verbindung mit rocaillenartigen Ornamenten, bekrönenden Aufsätzen, Zierknäufen, Rahmenprofilierungen, usw. erscheint das Louis-Philippe als auffällig ausgeschmückte, “verspielte” Stilrichtung.
Die Gründerzeit, im deutschen auch als “Neorenaissance” bezeichnet, ist eine späte Stilphase des Historismus von etwa 1871 bis 1914. Nach der Gründung des deutschen Kaiserreiches (1871) entsteht eine auffällige Wohnkultur mit Tendenz zur Repräsentation. Die für diese Epoche typische Gesellschaftsauffassung “Fülle = Wohlstand” ist auch im Einrichtungsverhalten der mittleren und unteren Gesellschaftsschichten festzustellen. Im Gegensatz zu vorherigen Epochen und Stilen, wo sich noch deutliche Unterschiede bezüglich “bürgerlicher” und “ländlicher” Einrichtungstendenzen fanden, verlieren diese in der Gründerzeit ihre Gültigkeit, denn es kommt zu einer Vereinheitlichung von Wohnnormen. Obwohl der Gründerzeitstil nach1890 mit anderen Neostilen und dem Jugendstil zu konkurrieren hat, bleibt er bis 1914 der vorherrschende Wohnstil. Gründerzeitmöbel kennzeichnen sich in der kantigen Grundform und in der Tendenz zu reicher Gliederung und Ausschmückung, wobei die Stilelemente vorwiegend der Renaissance entnommen wurden. Typische Stilelemente der Gründerzeit sind: Säulen, Kapitelle, Diamantierungen, Profilierungen, Pilaster, Zierknäufe, bekrönende Aufsätze, gedrechselte Beine und profilierte Kugelfüße.
Als Jugendstil bezeichnet man eine Epoche, aufkommend um 1890 und andauernd bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Der Jugendstil beeinflußt die Architektur, die bildende Kunst, das Kunstgewerbe und die Möbelindustrie gleichermaßen. Als wichtigste deutsche Zentren des Jugendstils heben sich München und Darmstadt hervor. “Art Noveau” ist die Bezeichnung in Frankreich und Belgien, wo diese neue Formgebung besonders intensiv zum Vorschein kommt. Der Jugendstil bricht mit der tradierten Kunst des 19. Jahrhunderts und erfaßt mit seiner Suche nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen weite Teile Europas und Amerika. Der Jugendstil ist somit eine eigenständige Kunstform und leitet auch in der Wohnkultur ein neues Jahrhundert ein. Charakteristisch für den Jugendstil sind die stark stilisierten Naturformen mit überwiegend floraler Gestaltung. Dabei wird die Möbelkontur oft selbst zum Ornament.
Art déco ist eine Bewegung in der Designgeschichte von etwa 1920 bis 1940, die die Formgebung von Gegenständen in vielen Lebensbereichen wie Architektur, Möbeln, Fahrzeugen, Kleidermode, Schmuck oder Gebrauchsartikeln umfasste. Auch Gemälde und Illustrationen wurden im Stil des Art déco gefertigt.