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Der Künstler Maximilian Delius, eine Eigenfindung, wurde 1958 in Kobaky,in der Ukraine, geboren. Bereits als Kind fand er Freude am künstlerischen Arbeiten und diese künstlerische Kreativität durchzog dann auch seine Schulzeit und sein Studium an der Universität Lwiwska. Seit 1989 setzte er seine Ideen und Entwürfe besonders in Keramiken und Holzskulpturen um. Gerade diese Arbeiten aus Holz verlangen ein großes handwerkliches Können. Holz ist ein Grundelement unserer Natur. Man spürt die Härte, die Kraft dieses Materials. Man spürt aber auch die Weichheit und sieht die Schönheit die Lebenslinien, die Maserung.

Auf all diese Gegebenheiten der Natur muß der Künstler Einfluß nehmen beim Umsetzen seiner Ideen. In seinen neuen künstlerischen Arbeiten setzt sich Delius mit einem ganz anderem Material auseinander. Er verwendet die edle Legierung Bronze, gearbeitet im Wachsausschmelzverfahren. Auf dieser Basis ist eine sehr genaue und feine , bis ins kleinste Detail gegliederte Gestaltung möglich. Der Darstellungsgegenstand in Delius neuen Werken ist der menschliche Körper. Hier knüpft Delius an sein großes Vorbild, den amerikanischen Künstler Alexander Archipenko ( 1887 – 1964 ) an, der auch in der Ukraine geboren wurde und sich besonders mit der menschlichen Figur und seiner Durchdringung im Raum auseinandersetzte.

Delius Figuren spiegeln den Körper wider , so wie er von der Natur gegeben ist. Dies setzt ein genaues Aktstudium voraus. Man lernt die Einheit und Durchdringung von wissenschaftlich belegbaren Fakten und Sachverhalten – Anatomie – und notwendiger Erlebnisbereitschaft, Erlebnisfähigkeit und Einfühlung kennen. Mit dem Einfühlen in das menschliche Gegenüber und mit dem Hineinversetzen in das Modell und dessen seelischen Zustand wird die Aktstudie ein vollendetes Gebilde. In Delius Plastiken sieht man, wie intensiv sich der Künstler mit dem Aktstudium befaßt hat. Delius Anliegen ist , die Bewegtheit des menschlichen Körpers festzuhalten, und zugleich dessen Psyche zu erforschen. Die Bewegtheit des Körpers wird durch schwungvolle Körperlinien dargestellt. Es fließt ein gleichmäßiger Rhythmus durch seine harmonisch proportionierten Figuren und dieser bringt die Schönheit und Vollkommenheit der menschlichen Gestalt zum Ausdruck. In diesem Zusammenhang des menschlichen Körpers mit all seiner Bewegtheit lassen sich auch die Worte von Henry Moore verstehen:„ Eine Figur ist wie eine Landschaft mit Bergen und Tälern , Höhen und Höhlen. » Die Bewegung scheint nie enden zu wollen. Sie wechselt in einem beständigen auf und ab und setzt sich durch die Anordnung der Figur im Raum fort.

Delius variiert besonders das Thema der nackten Frau. Ob liegend , sitzend oder auch gefesselt – er nimmt die Frau mit Zärtlichkeit und erotischer Spannung wahr. Dadurch schafft er den Spielraum für die Phantasie des Betrachters. In einigen plastischen Arbeiten greift Delius auf die griechische Antike zurück. Durch die Entwicklung der lebensechten Körperhaltung und des emotionalen Ausdruckgehaltes dienen die Griechen bis heute vielen als Vorbild. In einem unbekleidet stehenden Frauenakt setzt Delius eine dieser klassischen Haltungen, die der Kontrapost/ Spiel/Standbein- Stellung, bravourös um. Der Schwerpunkt des menschlichen Körpers lastet auf einem Bein, wogegen das andere entspannt. Durch diese Schwerpunktverschiebung ist die Darstellung sehr anspruchsvoll. Folgt man der Körperachse vom Kopf über den Nabel zum angespannten Bein mit abschließendem Fuß, sieht man, daß diese Fußdarstellung genau auf der gedachten Mittellinie des Körpers liegt. Somit steht die Figur fest im Gleichgewicht. Andere Körperlinien, wie die der Brust und der hervor- geschobenen Hüfte, nähern sich an. Würde man ihnen folgen, würden sie sich außerhalb des Körpers im Raum kreuzen. Man sieht, wie spannungsvoll dieser weibliche Akt aufgebaut ist. Delius versteht es sehr gekonnt, das Zusammenspiel von Spannungen und Entspannungen, Belastungen und Entlastungen umzusetzen. Durch das dabei entstehende Licht- und Schattenspiel wird die Schönheit des menschlichen Körpers verstärkt.

Die Spannung der Form ,gepaart mit der Sinnlichkeit und Eleganz des Weiblichen laden zum Berühren der Figur ein. Man möchte zärtlich darüber streichen, diese Körpererotik einfach spüren. In einer anderen plastischen Arbeit bezieht Delius sowohl die weibliche als auch die männliche Aktdarstellung ein. Es handelt sich hier um das klassische Liebespaar », Romeo und Julia . Jede Figur mit der nur ihr gegebenen Persönlichkeit ist eigenständig. Im Zusammenspiel beider sieht man sie als Paar, als Ganzes. Delius widmet sich ganz der sinnlichen Darstellung beider Körper. Dies gelingt ihm besonders gut, durch die klare Akzentuierung der S – Kurve des Rückrates . Der gutgebaute Oberkörper des Romeo , wie auch die mädchenhaft festen Brüste der Julia treten hervor , werden so verstärkt. Dadurch entsteht ein interessantes Licht- und Schattenspiel, welches die sinnlichen Reize beider Figuren betont. Die von Delius hervorgehobenen erotischen Körperlinien fließen nicht durch die ganze Figur. Sie brechen ab ,finden ein jähes Ende, wie auch die irdische Liebe dieses klassischen Paares ein jähes Ende fand durch den Tod. Somit erklärt sich der Kunstgriff auf die Darstellung als Torsi Der Künstler läßt die Figuren bewußt unvollendet, reduziert seine Aussage auf das Wesentliche. Sieht man Delius plastisches Werk , so muß man den Künstler als Meister seines Handwerks bezeichnen, der die seltene Gabe hat, sein Einfühlungsvermögen in die breit gefächerte Psyche des menschlichen Wesens, so gekonnt in die Dreidimensionalität, umzusetzen. Delius sinnlich brillante Bronzeplastiken sind Sammlerstücke. Sie sind in kleinen limitierten Auflagen gefertigt, jeweils 100 Exemplare und 10 Künstlerexemplare (EA).