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Im Zweiten Weltkrieg meldete sich Joseph Beuys 1941 freiwillig zur Luftwaffe und kämpfte in Osteuropa und Italien. 1944 stürzte er auf der Krim ab und verbrachte einen Monat im Lazarett oder, nach Beuys eigenen Aussagen, bei Krimtataren, die ihn gesund pflegten.
Nach Kriegsende 1945 schloss er sich sich einer Klevers Künstlergruppe an und ein Jahr später dem „Klever Künstlerbund“, außerdem beteiligte er sich in den 1940er Jahren an mehreren Ausstellungen des Verbandes.
1946 begann er das Studium der Monumentalbildhauerei an der Kunstakademie in Düsseldorf, ab 1951 war er Meisterschüler von Ewald Mataré. 1953 fand Beuys erste Einzelausstellung in Kranenburg statt und kurz darauf beendete er sein Studium. Sein erstes Atelier bezog er in Düsseldorf 1954. In den 1950er Jahren fertigte er eher handwerkliche Aufträge aus. 1959 heiratete er Eva-Maria Wurmbach.
1961 ging er als Lehrer an die Kunstakademie Düsseldorf. Dort blieb er bis 1972, als er fristlos gekündigt wurde, da er zum wiederholten Male von der Akademie abgelehnte Studenten in seine Klasse aufnahm. Ein jahrelanger Rechtsstreit folgte.
In den 1960er Jahren zeigte Beuys zahlreiche Ausstellungen und feierte nationale und kommerzielle Erfolge. 1974 reiste Beuys das erste Mal in die USA und hielt dort Vorträge. 1976 stellte er auf der Biennale in Venedig aus. 1980 widmete ihm das New Yorker Guggenheim-Museum als erstem Deutschen eine umfangreiche Retrospektive.
Neben seinen umstrittenen Kunstwerken wurde auch die Person Beuys, der „Mann mit Filzhut“, zu einer Berühmtheit an sich.
Beuys Oevre umfasst Kunstaktionen, Rauminstallationen, plastische Werke, Aquarelle, Zeichnungen, Multiple und Schriften. Er war auf zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen vertreten und erhielt zahlreiche Ehrungen, wie den Lichtwark-Preis der Stadt Hamburg und den Kaiserring der Stadt Goslar.
Er gilt als der bekannteste Aktionskünstler des 20. Jahrhunderts.
Bekannte Werke
• Büdericher Mahnmal für die Toten der Weltkriege, 1959, Meerbusch-Büderich
• The Pack (Das Rudel), 1969, Museumslandschaft Hessen Kassel
• Fettecke, 1982, (zerstört)
• Blitzeinschlag mit Lichtschein auf Hirsch, 1958-1985, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main