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Ernst studierte von 1910-14 zunächst Philosophie, Psychologie und Kunstgeschichte an der Universität Bonn. 1911 befreundet er sich mit August Macke und beschließt durch dessen Förderung als Autodidakt Maler zu werden. Seine erste Ausstellung folgte nur ein Jahr später in der Galerie Feldman, 1913 beteiligt er sich an er Ausstellung Rheinische Expressionisten in Bonn. Im Ersten Weltkrieg, den er als sehr traumatisch empfand, war Ernst in Frankreich und Polen im Einsatz und heiratete am 07.10.1918 in einer Kriegstrauung Luise Straus.
1919 gründet er zusammen mit Johannes Baargeld, Hans Arp und Luise Straus die Kölner Dada-Gruppe und wurde Mitglied der Künstlervereinigung Das Junge Rheinland rund um die Galeristen Johanna Ey. Im November fand eine Dada-Ausstellung in den Räumen des Kölnischen Kunstvereins statt, im April 1920 folgt die zweite, „Dada-Vorfrühling“ im Brauhaus Winter. Im August 1922 zog Ernst nach Paris und verließ seine Frau und den 1920 geborenen Sohn. Er wohnte bei dem Ehepaar Éluard, Dalís späterer Ehefrau Gala und deren damaligem Ehemann, und hielt sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser, bis er sich der surrealistischen Gruppe um André Breton anschloss und bereit 1924 eines der wichtigsten Mitglieder war.
1925 bezog Ernst sein erstes Atelier in Paris und fertigte erste Werke in den von ihm perfektionierten Frottage- und Grattage-Techniken an. Bei der Frottage wird ein Blatt Papier auf einen strukturierten Untergrund gelegt und die Struktur durchgerieben, bei der Grattage, werden mindesten zwei Farbschichten auf eine Leinwand aufgetragen und die unteren Schichten freigekratzt.
Im Dritten Reich wurde Ernst diffamiert und seine Kunst als „entartet“ eingestuft. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er des öfteren interniert und flieht schließlich 1941 mithilfe der Kunstsammlerin Peggy Guggenheim in die USA, wo sie kurz darauf seine dritte Ehefrau wird. 1942 nimmt er an der Ausstellung „Artists in Exile“ teil, und entwickelt in der Folge die Technik des Drip Painting, die das Wahrzeichen Jackson Pollocks werden soll.
1946 zieht Ernst mit seiner vierten Frau, Dorothea Tanning, nach Sedona in der Wüste Arizonas, wo er in den Kontakt mit den Hopi-Ureinwohnern kommt, was seine Kunst beeinflusst. 1953 zogen die beiden wieder nach Paris. 1954 erhält Ernst den großen Preis für Malerei bei der Biennale von Venedig, was zu internationaler Bekanntheit führte.
Bekannte Werke
• Der Hut macht den Mann (Collage), 1920, Museum of Modern Art
• Die Junfrau züchtigt das Jesuskind vor drei Zeugen, 1926, Museum Ludwig Köln
• Der Garteb Frankreichs, 1962, Centre Georges-Pompidou