Lamche, Wolfgang

Hundertwasser, Friedensreich

Bier, Gerda

Francis, Sam

Mordstein, Karl-Ludwig

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Der französische Künstler Arman (eigentlich Armand Fernandez) wird am 17.11.1928 in Nizza geboren. 1947 lernt Arman den ebenfalls in Nizza geborenen Yves Klein kennen, gemeinsam mit ihm und Claude Pascal macht er eine Europareise. Anschließend geht Arman nach Paris und besucht die École des Arts Décoratifs, 1949 wechselt er auf die École du Louvre. Durch die Kenntnis des Werks des deutschen Dadaisten Kurt Schwitters wird Armans eigener künstlerischer Werdegang entscheidend geprägt. Ebenfalls wichtig wird die Bekanntschaft mit dem Kunstkritiker Pierre Restany, dem späteren Theoretiker des Nouveau Réalisme, ab 1951.
Arman gehört zu den Hauptvertretern des Nouveau Réalisme. Zu dieser Stilrichtung, die Ideen des Dadaismus aufgreift und deshalb auch als Neodadaismus bezeichnet wird, gehören neben Arman ebenso Künstler wie Yves Klein, Jean Tinguely, Niki de Saint Phalle, François Dufrêne, Raymond Hains, Daniel Spoerri, César, Christo und andere. Reale Gegenstände des alltäglichen Lebens werden zu Readymades erklärt, Fundstücke und Abfall werden zu Assemblagen, Akkumulationen und Collagen zusammengestellt.
Durch einen Druckfehler auf der Einladungskarte zu einer 1958 stattfindenden Einladungskarte, auf der das „d“ am Ende seines Vornamens fehlt, entsteht der Künstlername „Arman“.
1956 findet in der Galerie du Haut-Pavé die erste Einzelausstellung mit Gemälden und „Stempelbildern“ („Cachets“) statt. Ab 1959 wendet sich Arman von der herkömmlichen Malerei ab und benutzt für seine „allures d’objets“ genannten Bilder Gegenstände, die er einfärbt und auf Papier oder Leinwand abdrückt, indem er sie gegen den Bildträger schleudert.
(Abdrucken eingefärbter Gegenstände auf Leinwand und Papier). 1959 entstehen auch die ersten „Poubelles“, für die er den Inhalt von Papierkörben oder Mülleimern in Plexiglaskästen zusammensammelt. Es folgen zahlreiche weitere neodadaistische Experimente, wie die „Accumulations“ (Anhäufung von gleichen Alltagsgegenständen wie Knöpfe, Uhren etc.), die „Coupes“ (zerschnittene Objekte), die „Colères“ (Aktionen, bei denen Objekte kaputtgeschlagen, zertreten oder zerrissen werden) oder auch die „Combustions“ (verbrannte oder mit Dynamit gesprengte Gegenstände), die ab 1963 entstehen. Um 1966 entstehen die ersten „Inclusions“, für die er ausgedrückte Farbtuben und andere Objekte mit Polyester überzieht, ab 1970 verwendet er dafür Beton..
Ein charakteristisches Stilmerkmal von Armans Kunst ist die Wiederholung von immer gleichen Objekten. In allen Aktionen des Künstlers versteckt sich die Kritik am Konsumverhalten der Gesellschaft und am Kunstbetrieb.
Ab 1988 wendet sich Arman erneut der Malerei zu, wobei er die Farbe mit breiten Pinseln in gestischen Schwüngen auf die Leinwand aufträgt und auch hier Elemente des Nouveau Réalisme einfließen lässt.
Der Künstler lebt abwechselnd in Frankreich und den USA. 1972 erlangt er die Amerikanische Staatsbürgerschaft. 2005 stirbt Arman in New York.