Schwarze, Michael

Lamche, Wolfgang

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August Gaul

1869 Großauheim − 1921 Berlin

August Gaul gehört zu den Wegbereitern der modernen Bildhauerei in Deutschland. An der Schwelle zwischen Historismus und Moderne entwickelte er unter anderem das Tiermotiv zum autonomen Kunstwerk, in Berlin sind seine Plastiken an etlichen öffentlichen Plätzen aufgestellt, prominent auch im Berliner Zoo.

Gaul begann seine künstlerische Laufbahn mit einer Ausbildung als Ziseleur, einer Technik des Bronzehandwerks. Er zog 1888 nach Berlin, wurde Student an der Kunstgewerbeschule und der Hochschule für Bildende Künste. Gaul arbeitete als Gehilfe bei Alexander Calandrelli, später bei Reinhold Begas, einem der wichtigsten Bildhauer des späten Kaiserreichs. Ab 1891 beschäftigte sich Gaul mit der Tierbildhauerei. Nachdem er für das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal ein Löwenpaar als Sockelmotiv realisiert hatte, entwickelte er das Tiermotiv als autonomes Kunstwerk in der Moderne.

Im Jahr 1898 war Gaul Gründungsmitglied der Berliner Secession, 1904 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Er beteiligte sich an zahlreichen internationalen Kunstausstellungen: 1904 an der Weltausstellung in St. Louis, 1905 in Venedig. 1919 zeigt die Galerie Paul Cassirer eine große August Gaul-Retrospektive.