Lutz, Rudolf

Baumeister, Willi

Becking, Horst

Clarenbach, Max

Murer, Augusto

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Der 1938 in Kopenhagen geborene Per Kirkeby gilt international als der bedeutendste skandinavische Künstler der Gegenwart. Die Vielseitigkeit in seinem Œuvre ab den frühen 1960er Jahren ist erstaunlich: Kirkeby ist Maler, Zeichner und Graphiker, Bildhauer, Architekt, Filmschaffender und Dichter.

Sein Werdegang begann 1957 mit einem Studium der Geologie in Kopenhagen, das er 1964 mit Promotion abschloss. 1958 nahm er an einer Expedition nach Grönland teil, während der er Landschaftseindrücke erstmals in bildlichen Darstellungen festhielt. Gesteinsstrukturen interessierten ihn und der strukturelle Aufbau vieler anderer Materialien, denen er zeichnend nachspürte und ab den 1970er Jahren – als Bestandteilen einer komplexen Idee von Landschaft – auch immer mehr in seiner Malerei.

Es entstehen Farbkompositionen in einer ganz eigenen Bildsprache von Schichtung und malerischer Durchdringung, mit Naturassoziationen, die manchmal lesbar werden – in Landschaftselementen, architektonischen Versatzstücken, Andeutungen aus Flora und Fauna –, dann doch wieder sedimentierend geheimnisvoll, erdfarben eingedunkelt, oder in vegetabilen Mustern, die an Blattwerk, Gräser oder Flechten denken lassen und der Wahrnehmung damit entgegenkommender sind – in einem oft geheimnisvollen Vibrato aus Struktur und malerisch-poetischem Kolorit. Kirkeby selbst äußert sich dazu weit nüchterner: „Mein Verhältnis zur Landschaft ist professioneller Art, doch verstehe ich mich als ein mit Raum befasster Maler, der sich verschiedener Tricks bedient und sich fragt, was das denn sei, was wir normalerweise mit Landschaft bezeichnen?“ (Kirkeby im Gespräch mit H.-N. Jocks, in Kunstforum International, 135/1996).

Neben zahlreichen Einzelausstellungen in bedeutenden Museen verschiedener Länder nahm Kirkeby mehrfach an der Biennale in Venedig teil, 1982 an der documenta 7 und 1992 an der documenta 9 in Kassel. Von 1978 bis 1988 hatte er eine Professur für Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe inne und lehrte von 1989 bis 2000 an der Städelschule in Frankfurt am Main.