Becking, Horst

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Gerhard Richter wird am 9.2.1932 in Dresden geboren, er wächst in Waltersdorf (Oberlausitz) auf. 1951-1956 studiert er Malerei an der Kunstakademie in Dresden. 1959 besucht Richter in Kassel die documenta II, die unter der Leitung von Werner Haftmann die nach 1945 entstandene abstrakte Kunst zum Hauptthema hat. Besonders die Werke von Jackson Pollock und Lucio Fontana beeindrucken in sehr. Um dem staatlich verordneten „Sozialistischen Realismus“ der DDR auszuweichen, siedelt Gerhard Richter 1961 in die Bundesrepublik über. 1961-1963 setzt Richter sein Malereistudium an der Akademie in Düsseldorf fort, hier lernt er bei Karl Otto Götz die informelle Malweise kennen, malt selbst tachistische Bilder. Er kommt in Kontakt mit der Fluxus-Bewegung und lernt die amerikanische Pop-Art kennen. Er ist befreundet mit Sigmar Polke und Blinky Palermo. Mit Polke und Konrad Fischer-Lueg, dem Künstler und späteren Galeristen, gründet Gerhard Richter die Gruppe der „Kapitalistischen Realisten“. 1963 veranstalten sie das Happening „Leben mit Pop – Eine Demonstration für den Kapitalistischen Realismus“ in einem Düsseldorfer Möbelgeschäft. Hier präsentiert Gerhard Richter erstmals seine „grauen Fotobilder“.
Ab 1962 nummeriert Gerhard Richter alle seine Bilder fortlaufend. Es entsteht ein ungemein vielschichtiges und abwechslungsreiches Oeuvre, in dem sich Richter immer wieder aufs Neue grundlegend mit dem Medium Malerei auseinandersetzt. Dafür verwendet Richter Bildvorlagen jeglicher Art, die er in realistischer Malweise wiedergibt oder aber so übermalt, dass das ursprüngliche Motiv, dessen Informationsgehalt, verunklärt wird, woraus die Serie der „Vermalungen“ entsteht.
1966 beginnt Gerhard Richter an der Werkgruppe der „Farbtafeln“ zu arbeiten, er verwendet unveränderte Farbtöne, die er nach dem Vorbild von handelsüblichen Farbmusterkarten auf dem Bildträger nebeneinander setzt. Ab 1967 bis 1975 entstehen die „Grauen Bilder“, für die Richter ausschließlich Grauwerte in verschiedenen Strukturen und Maltechniken einsetzt. Immer wieder widmet sich Gerhard Richter einem bestimmten Einzelmotiv in einer ganzen Reihe von Bilden, so etwa den „Seestücken“ (1969-1976), den Wolkenbildern oder den Alpenbildern.
1972 vertritt Gerhard Richter Deutschland auf der Biennale in Venedig, hierfür malt er die Serie „48 Portraits“. Seine Werke werden auf allen „documenta“-Ausstellungen V-X gezeigt. Es finden bis heute zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland statt, der Künstler erhält hohe Auszeichnungen und Kunstpreise und ist einer der einflussreichsten und international erfolgreichsten Künstler der Gegenwart.
Gerhard Richter lebt und arbeitet seit Anfang der 1980er Jahre in Köln.